„Langsamer als die Zeit“
Ausstellung von LUDWIG BURANDT, Malerei, Werkzyklus eines Jahres
Der Werkzyklus des Malers Ludwig Burandt bildet exemplarisch ein Jahr ab, hier das Jahr 2022. Zwölf Monate verdichten sich in zwölf Bildern: Zeit wird anschaulich. Die Bilder treten in Interaktion, lassen Beziehungen der bildhaften Ästhetik und des Ausdrucks hervortreten. Die differenzierte Malerei will die erlebte Zeit einholen, festhalten und öffnet in der Betrachtung den Reichtum eines Jahres.
Vernissage: Freitag, 1. März 2024, um 19 Uhr
Zur Einführung spricht der Künstler
Ausstellungsdauer: 1. März bis 13. April 2024
Die Ausstellung gliedert sich in drei Bereiche. Hauptteil der Ausstellung ist der zwölfteilige Werkzyklus „Langsamer als die Zeit“, entstanden von 2021 bis 2023. Werke unterschiedlichen Formats der Jahre 2020 bis 2021 bilden als „lyrisch-abstrakte Farbkompositionen“ eine kreative Vorstufe zum Zyklus. Eine Reihe von abstrakten Landschaften von 2023 und 2024 bildet den Abschluss dieser Ausstellung.
„Den Schwerpunkt bildet die nicht-gegenständliche Malerei, die ich schon seit vielen Jahren als Tempera-/Ölmalerei auf Leinwand ausführe. Inspiration finde ich u.a. im Befinden zur Musik, zur Natur und Kunst. So zeigen sich rhythmisierende Farbformen, die eine Abfolge von Tönen aufgreifen, jedoch entgegen der Leserichtung angeordnet sind. Landschaftliche Wirkung wird durch in die Tiefe gestaffelte Farbzonen erzielt und durch horizontähnliche Hintergründe. In Abgrenzung zu einer auf die Materialität fokussierten Malerei einer expressiven Abstraktion (wie man sie etwa von Emil Schumacher oder H.J. Volbracht kennt) ordnet sich mein Malstil der Wechselwirkung von Farben unter, sodass ich die Malerei als lyrisch-abstrakt auffasse.“
Über den Werkzyklus:
Die Zahl Zwölf steht für den ZYKLUS des Jahres. Zwölf Monate verdichten sich in zwölf Bildern: Zeit wird anschaulich, mitunter kraftvoll, bedrohlich oder leicht, getragen vom jeweiligen Thema. Im Rahmen des bildnerischen Prozesses ist insbesondere der Umgang mit Licht von Bedeutung. Deutlich sichtbare Pinselspuren verweisen zudem auf die Entstehung der Werke. Dadurch wird dem Bild über die Farbgebung hinaus auch grafisches Erleben, Lebendigkeit und Nähe zuteil.
Die Bilder treten in Interaktion, lassen Bezüge hinsichtlich der bildhaften Ästhetik und des Ausdrucks hervortreten. Die differenzierte Malerei des Jahreszyklus LANGSAMER ALS DIE ZEIT will die erlebte Zeit einholen, festhalten und öffnet in der Betrachtung den Reichtum, den ein Jahr – hier beispielhaft das Jahr 2022 – verbirgt. Insofern will die Werkgruppe im einzelnen Bild und darüber hinaus als Ganzes einen wertschätzenden Eindruck erzielen.
Über die abstrakten Landschaften, 2023-2024
Die Landschaft STÖRUNG, die anlässlich der Ausstellung zum Thema „Frieden“ 2023 entstanden ist, begründet den Anfang dieser Reihe. Raumschaffende Mittel lassen sich hier anhand abstrakter Formen ausmachen, sodass Tiefe erlebbar wird. Öffnet sich in STÖRUNG der Hintergrund in eine unwirkliche, ockerfarbene Ebene, entstehen bei den folgenden Landschaften durch vielfältige Farbformen verschränkte und bewegte Räume.
Ludwig Burandt absolvierte bei Gerd Röser an der Universität Münster eine studienvorbereitende Ausbildung. Anschließend studierte er Kunst/Kunstpädagogik bei Prof. Rainer Mordmüller an der Universität Osnabrück. Seine künstlerische Arbeit betrifft die Malerei, Zeichnung und Collage.
Foto: Kerstin Hehmann, 03/2024