„What`s New“
Die Ausstellung „What`s New“ präsentiert die neuen Mitglieder des BBK Osnabrück: Axel Buschmann (Fotografie, Installation), Bettina Guckler (Malerei), Henrike Pracht (Zeichnung), Nicole Peters (Malerei), Regis Baumans (Zeichnung) und Torsten Pracht (Malerei).
Eröffnung: Freitag, 15. Dezember 2023, 19 Uhr.
Zusätzlich am So 17. Dezember von 11 bis 16 Uhr
Ausstellungsdauer 15.12.2023 bis 13.01.2024
Was gibt es Neues? Der BBK Osnabrück freut sich über sechs neue Mitglieder. Traditionell zum Jahreswechsel eröffnen wir die Ausstellung „What’s New“ in der sich die neuen Mitglieder mit Ihren Arbeiten vorstellen:
Bettina Guckler
Das 4-teilige Werk „Kopflos“ von Bettina Guckler bezieht sich auf den Klimawandel und behandelt vier verschiedene Ursachen, die zur Klimakrise beitragen: große Müllmengen, Fast Fashion, maximale Mobilität und hoher Fleischkonsum. Mit ihrer Arbeit hält sie uns einen Spiegel vor, in dem wir uns in unseren selbstgemachten Katastrophen sehen. Bettina Guckler übt in ihren Arbeiten Kritik an unserer Wohlstandsgesellschaft, deren gedankenloser Konsum die Klimakrise maßgeblich verursacht.
Bettina Guckler ist in Osnabrück geboren und lebt derzeit in Köln. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind: Malerei, Grafik, Druckgrafik und Bildobjekte.
Nicole Peters
Seit vielen Jahren setzt sich Nicole Peters intensiv mit Gärtnern in Zeiten des Klimawandels auseinander. Ihr Kiesgarten auf sandigem Boden nach Süden gelegen beherbergt viele Pflanzen, die auch bei extremer Hitze vorwiegend mit der natürlichen Feuchtigkeit auskommen, sehr lange blühen und sehr viele verschiedenen Insekten anziehen.
Die Selbstversorgerin arbeitet seit Jahren aktiv an der Erhöhung der Diversität der Pflanzen und Insekten in ihrem gARTen Atelier Peters. Kontinuierlich fotografiert sie die Lebewesen in ihrem gARTen und sucht sowohl durch Pflanzungen wie durch Fotografie nach neuen gARTenbildern. Im Winter verlagert sich ihre „gärtnerische“ Arbeit ins Atelier. Dabei entstehen fotorealistische Arbeiten von knapp 2 qm Größe.
Nicole Peters sagt zu ihrer Arbeit: „Ich male ausgewählte Fotos. Dabei geht es mir darum, die Pflanzen/ Insekten so sehr zu vergrößern, dass wir das Gefühl haben, uns selber wie das Insekt durch den gARTen zu bewegen. Ästhetisch interessiert mich dabei das Spiel zwischen Schärfe und Unschärfe in einer bestimmten Lichtstimmung. … Die Malereien zeigen meinen Garten, ohne sich im Hintergrund in Details zu verlieren. Es ist nicht das Bild, was wir sehen, wenn wir ohne Kamera durch meinen Kiesgarten gehen. Und dennoch merken wir genau, dass es die Stimmung des Gartens einfängt.“
Torsten Pracht „Serie 1“
Die Sensation verbirgt sich nicht im Motiv. In der „Serie 1“ widmet der Künstler sich dem Alltäglich-Unspektakulären. Abgeplatzter Nagellack an den Fingern einer Frau, die eine heruntergebrannte Zigarette hält, eine Schale mit Süßigkeiten, ein paar frisch gebratene Spiegeleier – all das erscheint auf den ersten Blick trivial. Es wirkt so, als ob die Kamera zufällig und neugierig auf Entdeckungsreise geht.
Die Herstellung seiner Kunstwerke ist zeitintensiv und präzise. Jedes wird aufwendig mit Acrylfarben auf eine Holzplatte gemalt, wobei Schablonen und Skalpelle verwendet werden. Alle Werke sind Unikate, da die Schablonen bei jedem Durchgang zerstört werden.
Seine Bilder erzeugen ein Spiel zwischen Nähe und Ferne, Abstraktion und erkennbarem Motiv. Sie fordern die Betrachter*innen heraus, genau hinzusehen und sich mit der Vergänglichkeit des Alltags auseinanderzusetzen. Sie sind eine Entschleunigung in unserer schnelllebigen Welt sowie eine Erinnerung daran, dass selbst die gewöhnlichsten Dinge eine besondere Schönheit in sich tragen können.
„Serie 1“ ist für Torsten Pracht ein fortlaufendes Projekt, das auf Kontinuität und Langzeitwirkung ausgelegt ist.
Henrike Pracht
fand als Teenager über einen kunsttherapeutischen Prozess zum Zeichnen und zur Kunst. In Studium und Promotion befasste sie sich mit Interkultureller Pädagogik, Sprache und Philosophie, während sie autodidaktisch ihren zeichnerischen Ausdruck kontinuierlich weiterentwickelte. Ab 2019 nutzte sie auch das offene Format der Kunstschule der Stadt Osnabrück (Renate Hansen).
Axel Buschmann
Als Künstler ist Axel Buschmann ein Autodidakt, der in verschiedenen Techniken zuhause ist. Seit 1984 stellt er regelmäßig aus. 2023 war Axel Buschmann für den Kunstpreis Osnabrück nominiert. In den hier gezeigten Arbeiten – sowohl den Plastiken als auch den Linoldrucken – beschäftigt er sich mit „Aschera“:
Gottes geschiedene Frau heißt Aschera. Im 8. Jahrhundert vor Christus in Israel ließ sich Gott, vertreten durch einen Anwalt namens Hosea von seiner Ehefrau scheiden. Der Scheidebrief, den Hosea ausstellte, ist in den Prophetenbüchern überliefert.
„Sei nicht mein Weib und ich will sie nicht haben“ übersetzte Luther die entsprechende Stelle (Hosea 2.4). Vollständiger Artikel nachzulesen unter
www.welt.de/kultur/article112208654/Gottes-geschiedene-Frau)
Eine Neuinterpretation der Figur Aschera wurde von Axel Buschmann in einem 2farbigen Linoldruck auf Seiten der Bibelübersetzung von Luther gedruckt. die beiden Figuren auf Pfählen sind in Beton gegossen und coloriert. Warum auf Pfählen? Aschera wurde nicht nur figürlich, sondern auch als Kultpfahl dargestellt.
Axel Buschmann stellt sich die Frage, wie wäre die Menschheitsgeschichte verlaufen, wenn wir eine Frau zum Gott hätten.
Regis Baumans
haben wir BBK-Kollegen bereits in unserer Very Open Call Ausstellung im KunstQuartier gesehen. Sie arbeitet in verschiedenen Techniken und ist auch als Illustratorin aktiv.
Als bestimmende Elemente ihrer künstlerischen Arbeit nennt Regis Baumans Linie, Muster, Natur und Humor. Bei den Akten „Nues oranges“ sucht sie die formschöne, lebendige Linie mit der Schere durch Tapeten. Muster, Ornament und Struktur begeistern Regis Baumans und finden ihren aktuellen Ausdruck in den Copic-Zeichnungen „traurige Hunde“ und „rosa Kuh“. Der humorvolle Blick auf das Tier stellt für sie ein neues Sujet dar. In „lächelnde Ziege“, „lustiger Vogel“ oder „Hasen“ erprobt sie mit weißem Stift auf dunklem Bildgrund die Umkehrung des zeichnerischen Verfahrens.
Regis Baumans gestaltet gern mit der Natur in ihren „Erinnerungen an den Urlaub“. Sie ist fasziniert von der Natur mit ihren anmutigen Strukturen sowie Formen. In der Serie „Pilze“ versucht sie die Vielfältigkeit der Natur mit verschiedenen Darstellungsgraden und grafischen Mitteln einzufangen.