FÜRCHTE DICH NICHT !

MALEREI VON RAYMOND UNGER

Man könnte meinen, zum fürchten sind sie schon, die Bilder
des Berliner Malers Raymond Unger: „Auf einen Blick ist zu
erkennen, was den Maler thematisch im Besonderen interessiert:
Gewalt, Tod und menschliche Not. Raymond Unger ist ein Satiriker,
seine Bildfindungen zeichnen sich aus durch schwarzen Humor.

Mit seiner Kunst will er Verletzungen abarbeiten, die ihm selbst
zugefügt wurden.“ (Ralf Sziegoleit, Kunstverein Hof)

Der Künstler verortet sich selbst als „Kriegsenkel“. Einen wesent-
lichen Grund für seinen selbstkonfrontativen Kunstansatz sieht
Unger in der Aufarbeitung der „transgenerationalen Weitergabe
des Kriegstraumes“ durch seine Eltern. Die Eltern des Künstlers
sind klassische Vertreter der Kriegskind-Generation. Wobei
jedes Elternteil für eines der beiden unbewältigten Ur-Traumen
der Nachkriegsdeutschen stehen kann: Flüchtlingsschicksal mit
Vertreibung aus dem Osten (Mutter des Künstlers) und
Obdachlosigkeit durch Ausbombung der Hamburger Wohnung
durch die Operation Gomorrha (Vater des Künstlers).

Zudem wächst der Künstler unter dem Einfluss seiner Großeltern
auf. Die 1940 nach dem Hitler- Stalin-Pakt aus Bessarabien über
Polen geflohene Kernfamilie ist streng religiös und gehört einer
Freikirche an. Unbewältigte Kriegsangst der Eltern und Großeltern,
orthodoxe Moralvorstellungen und apokalyptische Ideologien
prägen die erste Weltsicht des Künstlers. Werke, wie das mit dem
Lucas Cranach Sonderpreis dotierte Werk „Paradise Lost“, sind
Teil eines Werkzyklus, in dem sich der Künstler mit der Aufarbei-
tung seiner juvenilen Prägung beschäftigt.

Zur Eröffnung der Ausstellung am Freitag,dem 9. Oktober um 19 Uhr
laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.


Begrüßung:  Jens Raddatz, Vorsitzender des BBK Osnabrück
Einführung:  Annie Sziegoleit, Vorsitzende des Kunstvereins Hof
Lesung:        gegen 20 Uhr liestRaymond Unger aus seinem Buch
„Die Heldenreise des Künstlers“

Die Ausstellung ist vom 9. Oktober bis zum 14. November zu sehen.

Öffnungszeiten:
Di. – Fr. 14 bis 18 Uhr
und Sa. 11 bis 16 Uhr

Kunst-Quartier in der Bierstraße 33 in 49074 Osnabrück

Fotos der Eröffnung finden Sie hier.