„wal|den*|**|***“

Regine Wolff

Einladungskarte walden

Henry und Greta im Hambacher Forst,
In den Wald hineinrufend,
den Wald vor fehlenden Bäumen nicht sehend.
Märchenwald und Kiefernschonung,
Die Äste auf denen wir sitzen,
Romantik, Waldfriedhof und Autowerbung,
Eichendorf und Brüder Grimm,
Waldsterben und Stadtverwaldung.
Warum nur ist es im Wald so schön?

Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf das Buch Walden, von Henry David Thoreau, das ich gelesen habe als ich über die geplante Ausstellung nachgedacht habe. Mir gefiel, dass der Titel eines Buches, dass sich mit dem Leben im Wald beschäftigt im Deutschen gleich Wald heißt. Walden klang für mich nach einem von dem Substantiv Wald abgeleiteten Verb, Das gefiel mir und ich dachte darüber nach, was das sein könnte, Was macht man, wenn man waldet?

In meinen Bildern gehe ich den Fragen nach, was Natur für mich ist, woher die Sehnsucht danach kommt. Eine Sehnsucht die Thoreau schon kannte, als die industrielle Revolution gerade erst begann, Fahrt aufzunehmen. Es geht um die Entfremdung von der Natur und den Irrtum, dass sie unser Gegenüber ist und nicht der Ast auf dem wir sitzen, Ich suche das Absurde in diesem Konstrukt und ich suche nach Gleichgesinnten, nach Geschwistern im Geiste, in deren Büchern und Forschungen und Bildern ich ein Interesse am Leben und eine Sicht auf die Welt entdecke, die meiner ähnlich ist.

In meinen Bildern geht es um Leben, um diesen „Willen“, der in jeder Kreatur und noch im kleinsten Teil der belebten Welt so unbedingt vorhanden ist. Die Kreaturen in meinen Bildern, ob Mensch oder Tier, sind Individuen mit einer eigenen Stärke, man soll ihre Kraft spüren, ihren Willen, ihren Widerstand. Oft wähle ich eine genaue Darstellung, um den Motiven eine besondere Präsenz zu verleihen.

Mich interessieren die Sehgewohnheiten und  Bildeindrücke unserer von Fotographie und digitalen Bildern geprägten Welt.Ich kombiniere die genauen, „realistisch“  ausgeführten Bildteile immer auch mit vagen, angedeuteten oder eher gestischen Elementen und lote so aus, was in einer so analogen anachronistischen Technik wie Malerei nötig ist, um als „wahr“ zu gelten.

Regine Wolff

* sich zurückziehen, um sich über etwas klar zu werden
** etwas tun um den eigenen Lebensraum zu erhalten
*** sich Illusionen machen, etwas sehen, das nicht [mehr] existiert

Ausstellungsdauer: 25. Mai bis 29. Juni 2019

KONTAKT:

BBK – Bund Bildender Künstlerinnen und Künstler, Bezirksgruppe Osnabrück im Landesverband Niedersachsen e.V.
vertreten durch:
Regine Wolff (1. Vorsitzende)
info@bbk-osnabrueck.de
Tel. 0541 / 58 09 727

KunstQuartier (Ausstellungsraum)
Bierstraße 33
49074 Osnabrück
Öffnungszeiten:
Do und Fr: 14:00 – 18:00 Uhr
Sa: 11:00 – 16:00 Uhr

Eintritt frei!

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Poststelle Osnabrück
BBK Osnabrück
Lohstr. 68
49074 Osnabrück

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