„SEA OAK“ von Emily Wardill
Kooperation mit dem European Media Art Festival
Emily Wardill, Sea Oak, 2008
16mm-Filminstallation, 51 Min.
Courtesy die Künstlerin und LUX, London
Sea Oak entstand aus einer Reihe von Interviews mit dem linksgerichteten Thing-Tank The Rockridge Institute in Berkeley, Kalifornien. Von 2001 bis zu seiner Schließung im April 2008 untersuchte das Institut die politische Rhetorik der Gegenwart mit besonderem Fokus auf der Verwendung von Metaphern und Framing. Die konsequente Abwesenheit von Bildern im Film erklärt sich aus dem Eingangsstatement von Institutsmitglied Eric Haas. Er erklärt, dass jede Person beim Begriff „Vogel” ein ähnliches Lebewesen imaginiert. Dieser prototypische Vogel existiert nur in der allgemeinen Vorstellung („wir denken nicht an einen Strauß oder einen Pinguin…”) und liefert die Bildidee für einen Film, der aus Schwarzfilm und Ton besteht.
„Sea Oak” ist der Name einer gewerblichen Wohnsiedlung aus einer Kurzgeschichte von George Saunders – einer Siedlung, in der es weder Eichen noch Seeblick gibt, dafür einhundert geförderte Wohneinheiten und Ausblick auf die Rückseite von FedEx.
Die Themen in Sea Oak reichen vom Gebrauch von Symbolen in der Politik bis hin zu den Methoden, mit denen emotionale Werte und religiöse Paradigmen mit dem Diskurs der Republikaner verwoben sind. Konzepte von Gemeinschaftlichkeit (commonality) werden im Licht des Gemeinsamen (common ground) betrachtet, Gemeingut (common wealth) in den Kontext der Geschichte rechter Denkfabriken in Amerika und ihren Einfluss auf die Struktur des gesunden Menschenverstands (common sense) gestellt, um schließlich mit Überlegungen zur Kooptierung progressiver Ideen in der Sprache und Metaphorik der Konservativen und der Frage zu enden, warum dies notwendig ist und Anlass zur Hoffnung gibt. Der Film Sea Oak setzt auf Rationalität, aufgeklärtes Denken und jene Art von Referenzrahmen, die Fakten transparent machen und zur Diskussion stellen. Im Schein der einzigen Lichtquelle im Raum ist nur der Projektor zu sehen, inszeniert wie eine Skulptur.
Im Rahmen der Reihe Artists in Focus des EMAF 2022.
Donnerstag 21.4., 13:30 -15:30 Uhr (Film beginnt um 14 Uhr)
Freitag 22.4., 13:30 -15:30 Uhr (Film beginnt um 14 Uhr)
Samstag 23.4., 13:30 -15:30 Uhr (Film beginnt um 14 Uhr)
Sonntag 24.4., 15:30 – 17:30 Uhr (Film beginnt um 16 Uhr)
Ausstellungsdauer: 21. bis 24. April 2022