Sebastian Osterhaus
„Umbruch“
„Sicher ist, dass nichts sicher ist“ – Dieses Zitat von Joachim Ringelnatz umschreibt sicherlich am treffendsten die gefühlten Lebenssituationen in Zeiten von COVID-19. Egal welchen gegenwärtigen Bereich wir auch betrachten, sei es der Klimawandel, die diversen gesellschaftspolitischen Themen auf nationaler oder internationaler Ebene , überall haben sich mehr oder weniger gewollte und erzwungene Veränderungen und Umbrüche eingenistet. Diese Umbrüche verändern jetzt schon unser Zusammenleben und unsere wechselseitigen Beziehungen teilweise radikal.
Umdenken durch Umbruch, Ursache und Wirkung, Endlichkeit und Aufbruch – Diese Schlagwörter umschreiben das aktuelle künstlerische Schaffen von Sebastian Osterhaus. Der Maler und Grafiker visualisiert diese in immer kürzeren Intervallen aufkeimenden und an Brisanz zunehmenden gesellschaftlichen Brüche in sehr klassischen Motiven der Malerei: Landschaft, Tier und Portrait. Dennoch bestechen die Leinwandwelten und ihre Figuren in ihrer malerischen und inhaltlichen Umsetzung künstlerischen Zeitgeist.
Das Aufgeben des Gewohnten zeigt sich bei Osterhaus in bruchstückhaften Landschaftssequenzen und in sich verschobenen Portraitwelten. In dem im KunstQuartier gezeigten Werken thematisiert der Maler diese alles umfassenden Umbruchsszenarien in mehrschichtigen konstruierten, surreal und dann wieder abstrahiert wirkenden Bilderwelten. Umbruch stehen hierbei für eine gewisse Wechselwirkung von einem oft als quälend empfundenen Ende des Bequemen und einem vor Kraft strotzenden „Alles auf Neu“-Anspruchs. Sebastian Osterhaus schafft es diese Wechselwirkungen in farblich funkelnde Schönheiten zu übersetzen, die dem Betrachter Mut und Zuversicht spenden sollen.